Körper entgiften und die Gesundheit fördern – Teil 5

Darmreinigung beim Langzeitfasten: Veraltete Empfehlung oder sinnvoller Begleiter?

In der Vergangenheit war die Darmreinigung, oft mit Glaubersalz oder Passagesalz, ein fester Bestandteil des Langzeitfastens. Es gab auch Empfehlungen Sauerkrautsaft zu trinken. Die Idee dahinter war, den Darm von Schlackenstoffen und Giftstoffen zu befreien und so den Fastenprozess zu unterstützen.

Heutige Expertenmeinung:

Die moderne Ernährungsmedizin und Fastenforschung tendieren dazu, die Notwendigkeit einer routinemäßigen Darmreinigung beim Langzeitfasten in Frage zu stellen.
Aus diesen Gründen:

  • Ein gesunder Darm: Ein gesunder Darm verfügt über eigene Mechanismen zur Reinigung und Entgiftung.
  • Fasten und Entschlackung: Das Fasten selbst führt zu einer natürlichen Entschlackung des Darms, da keine Nahrung mehr zugeführt wird.
  • Risiken der Darmreinigung: Aggressive Darmreinigungen können die Darmflora stören und zu Verdauungsproblemen führen.
  • Individuelle Beurteilung: Die Notwendigkeit einer Darmreinigung sollte individuell beurteilt und ärztlich abgeklärt werden.

Alternative Ansätze:

  • Sanfte Unterstützung: Anstatt einer drastischen Darmreinigung kann man den Darm während des Fastens mit sanften Maßnahmen unterstützen, wie z.B.: Verzehr von ballaststoffreichen Lebensmitteln (vor dem Fasten)
  • Ballaststoffe: Ballaststoffe fördern die Darmtätigkeit und die Ausscheidung von Stuhl (Präbiotika).
  • Trinken von ausreichend Flüssigkeit: Wasser und ungesüßte Tees unterstützen die Verdauung und den Stofftransport.
  • Probiotika: Probiotika können die Darmflora stärken und die Verdauung verbessern.

Fazit:

Eine routinemäßige Darmreinigung beim Langzeitfasten ist heute nicht mehr notwendig und kann sogar negative Auswirkungen haben. Stattdessen sollte der Fokus auf eine gesunde Ernährung, vor und nach dem Fasten und eine sanfte Unterstützung des Darms liegen. Ein Arzt oder Apotheker ist hier der richtige Ansprechpartner.

Das Fastenbrechen: Sanfter Übergang nach Intervallfasten und Langzeitfasten

Intervallfasten

Beim Intervallfasten, bei dem typischerweise 16 Stunden gefastet und 8 Stunden gegessen wird, ist das Fastenbrechen relativ einfach.

Empfehlungen:

  • Beginnen Sie mit leichten Mahlzeiten: Vermeiden Sie schwere, fettige oder zuckerhaltige Speisen. Beginnen Sie stattdessen mit leichten, magenfreundlichen Lebensmitteln wie Suppe, Joghurt oder Obst. Der alte Tipp, z.B. die Möhre und/oder den Apfel zu reiben bleibt gültig.
  • Hören Sie auf Ihren Körper: Essen Sie langsam und kauen Sie gut! Achten Sie auf Ihre Sättigungsgefühle und hören Sie auf zu essen, wenn Sie satt sind.
  • Bleiben Sie hydratisiert: Trinken Sie während des gesamten Fastenbrechens ausreichend Flüssigkeit, um eine Dehydration zu vermeiden.
  • Zeitfenster nutzen: Sie haben bei 16:8 ein Zeitfenster von 8 Stunden. Starten Sie mit einer kleinen Mahlzeit und unterbrechen die Nahrungsaufnahme, bewegen Sie sicht etwas, bevor Sie die Nahrungsaufnahme fortsetzen.

Langzeitfasten

Nach einem längeren Fasten, z. B. 3 Tage oder länger, ist es besonders wichtig, das Fasten langsam und schonend zu brechen. Wer zu schnell, zu viel und die falschen Sachen ißt, kann Verdauungsprobleme bekommen.

Empfehlungen:

  • Starten Sie mit flüssiger Nahrung: Beginnen Sie mit leicht verdaulichen, flüssigen Nahrungsmitteln wie verdünnten Fruchtsäften, Smoothies oder Brühe. Ein echter Booster ist die Knochenbrühe.
  • Steigern Sie die Konsistenz: Nach einigen Stunden können Sie zu breiigen Lebensmitteln wie Haferbrei oder Suppe übergehen. Ein Joghurt, mit geriebenen Möhren und/oder Apfel ist ein Fastenbrechenklassiker.
  • Führen Sie feste Nahrung langsam ein: Führen Sie feste Nahrung erst nach 1-2 Tagen wieder ein und beginnen Sie mit leicht verdaulichen Lebensmitteln wie gedünstetem Gemüse, gekochtem Fisch oder magerem Fleisch.
  • Vermeiden Sie Überlastung: Essen Sie kleine Portionen über den Tag verteilt und vermeiden Sie schwere Mahlzeiten.
  • Hören Sie auf Ihren Körper: Achten Sie auf Ihre Verdauung und passen Sie Ihre Nahrungsaufnahme entsprechend an.

Allgemeine Tipps:

  • Vermeiden Sie Zucker und Alkohol: Zucker und Alkohol können den Blutzuckerspiegel stark schwanken lassen und Verdauungsprobleme verursachen.
  • Konzentrieren Sie sich auf Nährstoffe: Wählen Sie nährstoffreiche Lebensmittel, die Ihrem Körper die Vitamine und Mineralien liefern, die er nach dem Fasten benötigt.
  • Bleiben Sie hydratisiert: Trinken Sie weiterhin ausreichend Flüssigkeit, um eine Dehydration zu vermeiden.
  • Hören Sie auf Ihren Körper: Jeder Mensch reagiert anders auf das Fasten. Achten Sie auf Ihre individuellen Bedürfnisse und passen Sie Ihre Ernährung entsprechend an.

Fazit:

Das Fastenbrechen ist ein wichtiger Bestandteil des Fastens. Indem Sie die Fastenzeit langsam und schonend beenden, können Sie Verdauungsproblemen und anderen negativen Auswirkungen vorbeugen.

Diese Informationen dienen nur zu Informationszwecken und ersetzen keine Beratung durch einen Arzt oder Ernährungsberater. Bei Unsicherheiten oder gesundheitlichen Bedenken sollten Sie immer einen Arzt konsultieren.

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